Persönliche Reise für Lehrer/Mentoren

Inhalt

    1. Wie kann ich Studierende anleiten?
    2. Welche Fächer sind für die Vermittlung von sozialem Unternehmertum am wichtigsten?
    3. Wie unterrichtet man EntreComp-Kompetenzen?
    4. Ermutigen Sie die Schüler, Interviews durchzuführen (inklusive Fragebogenvorlage)
    5. Beispiele aus dem wirklichen Leben und Erfolgsgeschichten

Um Schüler für soziales Unternehmertum zu begeistern und sie dabei anzuleiten, reicht es nicht aus, nur Theorie zu vermitteln – es geht darum, Zielstrebigkeit, kritisches Denken, Kreativität und Engagement in der Praxis zu fördern.

Dieser Abschnitt bietet Ihnen als Lehrer oder Mentor in einer Berufsbildungseinrichtung einen schrittweisen Leitfaden, mit dem Sie soziales Unternehmertum in Ihren Unterricht, außerschulische Aktivitäten oder Mentorensitzungen integrieren können.

Unabhängig davon, ob Sie gerade erst anfangen oder bereits Initiativen pilotieren, finden Sie hier Tools, Beispiele und Methoden, die auf europäische Rahmenwerke, projektbasiertes Lernen und das EntreComp-Modell abgestimmt sind.

In diesem Abschnitt erfahren Sie:

    • Wie Sie Schüler dabei unterstützen können, ihre eigene soziale Mission zu entdecken und in die Tat umzusetzen
    • Gebrauchsfertige Schulungsaktivitäten, die in drei Ländern getestet und validiert wurden
    • EntreComp-Kompetenzen, die für die Schüler praktisch umsetzbar sind
    • Businessplan-CANVAS-Modelle – editierbar und mit klaren Erläuterungen
    • Für Schüler angepasste Marktforschungstechniken
    • Vorlagen für die Durchführung von Interviews mit echten Stakeholdern
    • Beispiele für SE/Projekte, die zu echten Lösungen für die Gemeinschaft geworden sind

In der beruflichen Bildung wandelt sich die Rolle des Lehrers. Heutzutage wird von Pädagogen erwartet, dass sie nicht mehr nur technischen Unterricht erteilen, sondern auch Innovationsdenken, Verantwortungsbewusstsein und bürgerschaftliches Engagement fördern. Um Schüler auf ihrem Weg zu sozialen Unternehmern zu begleiten, reicht es nicht aus, ihnen betriebswirtschaftliche Theorie beizubringen – vielmehr geht es darum, zielgerichtetes Denken anzuregen, praktische Experimente zu ermöglichen und berufliche Fähigkeiten mit gesellschaftlicher Wirkung zu verknüpfen.

Soziales Unternehmertum (SE) bietet Schülern die Möglichkeit, ihr praktisches Wissen – in den Bereichen Ingenieurwesen, Mechanik, Design oder IKT – einzusetzen, um ungedeckte Bedürfnisse der Gemeinschaft zu erfüllen. Als Lehrer/Mentor ist es Ihre Aufgabe, den Schülern dabei zu helfen, diese Verbindung herzustellen, indem Sie:

  • SE als einen realistischen und erfüllenden Karriereweg darstellen,
  • ihnen während ihres gesamten Lernprozesses Struktur und Motivation bieten,
  • sie mit Werkzeugen, Sprache und Methoden ausstatten, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

So können Sie sie mithilfe bewährter Methoden aus dem SEVET-Projekt anleiten:

A) Beginnen Sie mit Relevanz und Empathie

Beginnen Sie nicht mit Definitionen. Beginnen Sie mit dem, was wehtut.

Laden Sie Ihre Schüler dazu ein, darüber nachzudenken, was sie in ihrer lokalen Umgebung stört – Armut, marode Infrastruktur, Verschwendung, Diskriminierung. Helfen Sie ihnen dann, diese Dinge nicht nur als Probleme, sondern auch als Chancen für Innovationen zu betrachten.

  • Nutzen Sie Empathieübungen, um die Bedürfnisse betroffener Gruppen (z. B. ältere Menschen, Alleinerziehende, Menschen mit Behinderungen) zu erkunden.
  • Leiten Sie sie an, ihre lokale Gemeinschaft – Schulen, Unternehmen, Institutionen – zu kartieren, um zu sehen, wer von einer neuen Dienstleistung oder einem neuen Produkt profitieren könnte.

B) Positionieren Sie Ingenieurwesen als soziales Werkzeug

Beim Ingenieurwesen geht es nicht nur um Maschinen und Baupläne – es geht darum, Probleme auf skalierbare, wirkungsvolle Weise zu lösen.

Helfen Sie den Schülern zu erkennen, wie ihre vorhandenen Kompetenzen (Design, Mechanik, IKT, elektrische Systeme) aus einer sozialen Perspektive neu angewendet werden können:

  • Wie könnte ein 3D-gedrucktes Gerät die Rehabilitation unterstützen?
  • Welche Energielösung könnte die Kosten für ländliche Haushalte senken?
  • Wie könnten Sensoren zur Überwachung der Gesundheit oder Sicherheit eingesetzt werden?

C) Einführung in die SE-Denkweise über EntreComp

EntreComp bietet einen nichtlinearen, modularen Ansatz zum Aufbau unternehmerischer Fähigkeiten.

Überlasten Sie die Schüler nicht mit Theorie. Wählen Sie stattdessen 3–4 Kompetenzen pro Projektzyklus aus, zum Beispiel:

  • Chancen erkennen – Probleme identifizieren, die es wert sind, gelöst zu werden.
  • Mit anderen zusammenarbeiten – Projektteams bilden und leiten.
  • Ressourcen mobilisieren – herausfinden, wer helfen kann und was benötigt wird.
  • Ethisches und nachhaltiges Denken – Lösungen mit langfristigem Wert für die Gemeinschaft auswählen.

Setzen Sie diese in praktische Unterrichtsmaßnahmen um, z. B.:

  • Erstellen von personenbezogenen Bedarfsanalysen.
  • Üben von Elevator Pitches.
  • Analysieren ethischer Dilemmata in der Wirtschaft.

D) Verwenden Sie die Learning-by-Doing-Methode

Ihre Rolle als Mentor besteht darin, zu unterstützen, nicht zu vorschreiben. Lassen Sie die Schüler die Führung übernehmen bei:

  • Identifizieren von Problemen und betroffenen Gruppen.
  • Entwerfen von Lösungsprototypen unter Verwendung des CANVAS-Modells.
  • Einholen von Feedback durch Umfragen oder Interviews.
  • Präsentieren von Ideen und Lernen aus Kritik.

Ermutigen Sie zu Versuch und Irrtum – Scheitern ist Teil der Innovation. Was zählt, sind Reflexion und Iteration.

E) Normalisieren Sie den Kontakt mit der realen Welt

Laden Sie nach Möglichkeit Gastredner ein, organisieren Sie Besuche bei Sozialunternehmen oder vereinbaren Sie Interviews mit Nutzern und Interessengruppen. Diese Momente durchbrechen die Blase des Klassenzimmers und wecken Motivation.

Sie können auch

  • Fallstudien aus dem SEVET-Projekt (im Handbuch und anderen relevanten Ressourcen enthalten) verwenden.
  • Beauftragen Sie die Schüler, echte Interviews durchzuführen, indem Sie den SEVET-Fragebogen verwenden.
    1. Soziales Unternehmertum verstehen

    Grundlegendes Bewusstsein dafür schaffen, was soziales Unternehmertum ist, wie es sich von herkömmlichen Geschäftsmodellen unterscheidet und warum es für die heutige soziale und wirtschaftliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung ist.

    Definitionen und Merkmale des sozialen Unternehmertums

    Soziales Unternehmertum bezieht sich auf die Anwendung unternehmerischer Prinzipien zur Organisation, Gründung und Leitung von Unternehmen, die darauf abzielen, soziale, kulturelle oder ökologische Probleme zu lösen. Im Gegensatz zu traditionellen Unternehmern, die sich auf Gewinnmaximierung konzentrieren, legen soziale Unternehmer den Schwerpunkt auf soziale Auswirkungen und systemische Veränderungen.

    Sie kombinieren Innovation, Einfallsreichtum und Chancenorientierung, um tief verwurzelte Probleme wie Armut, Ausgrenzung, Bildungslücken oder Umweltzerstörung anzugehen.

    Die Sozialwirtschaft: Prinzipien und Akteure

    Die Sozialwirtschaft besteht aus Einrichtungen wie Genossenschaften, Gegenseitigkeitsgesellschaften, Vereinen, Stiftungen und Sozialunternehmen. Diese Akteure

    • verfolgen ein soziales Ziel, das über den Profit hinausgeht
    • reinvestieren Überschüsse, um ihre Mission zu erfüllen
    • fördern demokratische Regierungsführung und Inklusion

    Zu den wichtigsten Interessengruppen gehören:

    • Zivilgesellschaft
    • Behörden
    • Lokale Gemeinschaften
    • Die Begünstigten selbst

    Werte und Ethik bei unternehmerischen Entscheidungen

    Sozialunternehmertum orientiert sich an Werten wie Solidarität, Gerechtigkeit, Teilhabe und Umweltverantwortung. Ethische Führung spielt eine entscheidende Rolle für die Aufrechterhaltung von Vertrauen, Transparenz und Rechenschaftspflicht innerhalb sozialer Unternehmen. Diese Werte prägen auch die Einstellungspraktiken, Lieferketten und die Gestaltung von Dienstleistungen.

    Rechtsstatus von Sozialunternehmen (allgemeiner Überblick)

    In Europa gibt es keine einheitliche rechtliche Definition für Sozialunternehmen. Die meisten Länder bieten jedoch Anerkennung durch folgende Formen an:

    • Gemeinnützige Formen mit Rechte zur Ausübung wirtschaftlicher Tätigkeiten
    • Hybride Modelle (z. B. Gesellschaften mit beschränkter Haftung und sozialer Mission)
    • Öffentlich-private Sozialpartnerschaften

    Die rechtliche Anerkennung ist oft mit bestimmten Verpflichtungen verbunden, wie z. B. der Reinvestition von Gewinnen oder der Berichterstattung über soziale Auswirkungen.

    2. Ermittlung der Bedürfnisse der Gemeinschaft

    Den Studierenden soll ein Bewusstsein für reale soziale Probleme vermittelt und ihnen gezeigt werden, wie sie diese Probleme mit potenziellen unternehmerischen Lösungen in Verbindung bringen können.

    • Problemkartierung: Die Studierenden werden dazu angeregt, Probleme in ihrem lokalen Umfeld zu identifizieren (z. B. Jugendarbeitslosigkeit, digitale Ausgrenzung, ökologische Degradation).
    • Einbeziehung von Interessengruppen: Durch die Zusammenarbeit mit Akteuren aus der Gemeinschaft, NGOs und lokalen Behörden lernen die Studierenden die Komplexität sozialer Herausforderungen zu verstehen und vielfältige Erkenntnisse zu sammeln.
    • Empathie und Co-Creation: Lösungen mit der Gemeinschaft entwickeln, nicht nur für die Gemeinschaft. Dies fördert das Vertrauen und stellt sicher, dass echte Bedürfnisse berücksichtigt werden.

    Tool: Problembaum & Lösungs-Mapping-Übung

    3.Geschäftsmodell und Planung (CANVAS)

    Den Studierenden ein strukturiertes Tool an die Hand geben, mit dem sie ihre Ideen in die Tat umsetzen können, und zwar mithilfe einer angepassten Version des CANVAS-Geschäftsmodells, das auf die soziale Mission zugeschnitten ist.

    • Wertversprechen: Welches soziale Problem lösen Sie? Für wen?
    • Kundensegmente: Definieren Sie sowohl Begünstigte als auch zahlende Kunden (können unterschiedlich sein).
    • Wichtige Partner und Stakeholder: Wer hilft Ihnen dabei, die soziale Wirkung zu erzielen?
    • Einnahmen und Wirkung: Wie wird sich das Unternehmen selbst tragen und gleichzeitig seine Mission erfüllen?

    Tool: Bearbeitbare CANVAS-Vorlage mit Hinweisen

    4.Marktforschung für soziale Wirkung

    Den Lernenden helfen, die Bedeutung der Marktvalidierung zu verstehen und sicherzustellen, dass ihr soziales Unternehmen einer echten Nachfrage entspricht.

    • Nutzerforschung: Umfragen, Interviews, Fokusgruppen
    • Validierungsinstrumente: SEVET-Fragebögen, die auf Berufsbildungsstudierende und KMU zugeschnitten sind
    • Stakeholder-Mapping: Verständnis der Einflussnahme und Interessen der Akteure im Ökosystem
    • Wettbewerbsanalyse: Erforschen Sie, wer sonst noch versucht, dieses Problem zu lösen, und wie Sie sich davon unterscheiden

    Aktivität: Führen Sie mindestens 3 Stakeholder-Interviews durch (Beispiele für Fragen)

    5. Rechtliche und institutionelle Aspekte

    Vermittlung von Kenntnissen über rechtliche Strukturen und institutionelle Ökosysteme, die soziales Unternehmertum unterstützen.

    • Unternehmensformen: NGOs mit einkommensschaffenden Aktivitäten, Genossenschaften, gemeinnützige Gesellschaften mit beschränkter Haftung usw.
    • Unterstützung auf nationaler Ebene vs. EU-Ebene: Einige Länder bieten Rechtsstatus, Finanzmittel oder Steuervorteile
    • Compliance und Berichterstattung: Rechtliche Verpflichtungen, z. B. Berichte über soziale Auswirkungen
    • Regulatorische Trends: Europäische Säule sozialer Rechte und Europäischer Aktionsplan für die Sozialwirtschaft
    •  

    5. Finanzielle Nachhaltigkeit und Finanzierung

    Vermitteln Sie, wie Sozialunternehmen sich finanziell tragen können und gleichzeitig Wirkung erzielen.

    • Einnahmemodelle: Erwirtschaftete Einnahmen, Zuschüsse, Spenden, gemischte Modelle
    • Finanzierungsquellen: EU-Programme (Erasmus+, Horizon Europe), nationale SE-Programme, Stiftungen
    • Budgetierung: Kosten an sozialen Zielen ausrichten
    • Wirkungsmessung: Grundlagen des SROI (Social Return on Investment)

    Tools: Arbeitsblatt zur Budgetierung

    6. Projektmanagement und Umsetzung

    Entwicklung der für die Einführung und Verwaltung von Sozialwirtschaftsprojekten erforderlichen Planungs-, Umsetzungs- und Führungskompetenzen.

    • Zielsetzung: Verwendung von SMART-Zielen zur Klärung des Zwecks
    • Arbeitsaufteilungsstrukturen: Planung von Aufgaben, Zeit und Verantwortlichkeiten
    • Teamrollen: Zuweisung von Aufgaben, Vermeidung von Burnout
    • Überwachung und Anpassung: Festlegung von KPIs und Anpassung auf der Grundlage der Ergebnisse

    Tool: Gantt-Diagramm-Vorlage

    7.Soft Skills und Führungsqualitäten

    Entwickeln Sie persönliche und zwischenmenschliche Fähigkeiten, die erforderlich sind, um ein Sozialunternehmen voranzubringen.

    • Empathie und Kommunikation: Entscheidend für die Arbeit mit unterschiedlichen Gemeinschaften
    • Zusammenarbeit: Sektorübergreifende Zusammenarbeit mit öffentlichen/privaten Akteuren
    • Anpassungsfähigkeit: Umgang mit Unsicherheit und begrenzten Ressourcen
    • Führungsstile: Ethische, integrative, partizipative Führungsmodelle

    Referenz: EntreComp-Rahmenwerk für transversale Kompetenzen

    8. Bewertung und Präsentation

    Helfen Sie den Studierenden, ihr Lernen zu bewerten, ihr Geschäftskonzept zu verfeinern und Selbstvertrauen für die öffentliche Präsentation zu gewinnen.

    • Vorbereitung der Präsentation: Erstellen einer überzeugenden Präsentation für das Sozialunternehmen
    • Präsentationsfähigkeiten: Klarheit, Storytelling, visuelle Hilfsmittel
    • Reflexive Praxis: Selbstbewertung von Wachstum und Motivation
    • Feedback: Lernen, Feedback von Gleichaltrigen und Experten zu geben und anzunehmen

    Aktivität: Organisieren Sie einen kleinen „SE Pitch Day”

Berufsbildende Lehrkräfte mit praktischen Strategien und Methoden auszustatten, um das EntreComp-Rahmenwerk in die Ausbildung zum sozialen Unternehmertum zu integrieren und die Schüler dabei zu unterstützen, eine unternehmerische Denkweise und Fähigkeiten zu entwickeln, die auf die Herausforderungen des realen Lebens abgestimmt sind.

  1. Was ist EntreComp?

Das von der Europäischen Kommission entwickelte EntreComp-Rahmenwerk definiert unternehmerische Kompetenz als die Fähigkeit, Ideen und Chancen zu nutzen, um Wert für andere zu schaffen. Es umfasst 15 Kompetenzen, die in drei Bereiche unterteilt sind:

  1. Ideen und Chancen
  2. Ressourcen
  3. In die Tat umsetzen

Diese Kompetenzen sind auf alle Lebensbereiche anwendbar – persönlich, bürgerlich, beruflich und geschäftlich – und sind für soziales Unternehmertum, bei dem die Wertschöpfung sozial ausgerichtet ist, von großer Bedeutung.

  1. Wie man EntreComp in der beruflichen Bildung unterrichtet
  • Kompetenzbasiertes Lernen
  • Wechseln Sie von der Wissensvermittlung zum aktiven Lernen.
  • Strukturieren Sie Aktivitäten rund um die EntreComp-Kompetenzen.
  • Bewerten Sie nicht nur „was die Schüler wissen”, sondern auch „was sie mit ihrem Wissen tun können”.
  • Nutzen Sie reale soziale Herausforderungen
  • Bitten Sie die Schüler, lokale soziale Probleme zu identifizieren und mithilfe von EntreComp gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
  • Konzentrieren Sie sich auf die Schaffung von Wert für andere, das Wesen des sozialen Unternehmertums.
  • Integrieren Sie Soft Skills in jede Unterrichtsstunde

Jede EntreComp-Kompetenz umfasst Soft Skills wie:

  • Kreativität (Entwickeln Sie neue Ideen zur Lösung sozialer Probleme)
  • Vision (Stellen Sie sich eine bessere Zukunft für eine Gemeinschaft vor)
  • Ethisches und nachhaltiges Denken (Richten Sie Geschäftspläne auf langfristige Auswirkungen aus)

Verwenden Sie Rollenspiele, Geschichtenerzählen und Interviews mit Sozialunternehmern, um dies zu veranschaulichen.

  • Projektbasiertes Lernen (PBL)
  • Organisieren Sie den Lernprozess um ein von Schülern geleitetes Projekt, z. B. die Erstellung eines kleinen Sozialunternehmensplans.
  • Leiten Sie die Schüler an, Kompetenzen wie die folgenden anzuwenden:
    • Zusammenarbeit mit anderen
    • Initiative ergreifen
    • Ressourcen mobilisieren

Referenzen: SEVET EntreComp-Lehrbuch

Studierende dabei anzuleiten, reale Probleme zu untersuchen, ihre Ideen zu validieren und die Bedürfnisse der Gemeinschaft durch strukturierte Interviews zu verstehen. Interviews sind eine der effektivsten Methoden, um Empathie zu wecken, ungedeckte Bedürfnisse zu entdecken und sinnvolle Ideen für soziales Unternehmertum zu entwickeln.

Warum Interviews?

Interviews sind eines der direktesten, menschenzentrierten Forschungsinstrumente im sozialen Unternehmertum. Sie helfen den Studierenden dabei

  • die tatsächlichen Bedürfnisse der Gemeinschaft zu verstehen
  • ihre Ideen zu validieren
  • potenzielle Begünstigte und Unterstützer zu identifizieren
  • Geschäftsmodelle auf der Grundlage realer Erkenntnisse zu verbessern
  1. Interviews zur Identifizierung von Problemen in der Gemeinschaft

Was soll herausgefunden werden?

  • Mit welchen sozialen Problemen sind die Menschen täglich konfrontiert?
  • Was sind die Ursachen dieser Probleme?
  • Wer ist am stärksten betroffen und in welcher Weise?
  • Welche bestehenden oder gescheiterten Lösungen gibt es?
  • Wie groß ist die Bereitschaft der Menschen, sich für Veränderungen zu engagieren?

So entwickeln Sie Fragen:

Konzentrieren Sie sich auf offene, einfühlsame Fragen im Stil einer Erzählung. Vermeiden Sie Ja/Nein-Fragen. Ermutigen Sie die Teilnehmer, Erfahrungen auszutauschen.

Beispielfragen:

  1. Was sind derzeit die größten Herausforderungen in Ihrer Gemeinde?
  2. Können Sie mir von einer Situation erzählen, in der dieses Problem Sie oder jemanden, den Sie kennen, betroffen hat?
  3. Wie wirkt sich dieses Problem auf Ihr tägliches Leben aus?
  4. Wer leidet Ihrer Meinung nach am meisten unter diesem Problem?
  5. Was sind Ihrer Meinung nach die Ursachen?
  6. Haben Sie Versuche gesehen, dieses Problem zu lösen? Haben sie funktioniert?
  7. Wie würde für Sie eine ideale Lösung aussehen?
  8. Wer sollte für die Lösung dieses Problems verantwortlich sein?
  9. Welche Fähigkeiten oder Ressourcen fehlen den Menschen in Ihrer Gemeinde, um dieses Problem zu beheben?
  10. Würden Sie eine von der Gemeinde geleitete Initiative zur Lösung dieses Problems unterstützen oder sich daran beteiligen?
  1. Marktforschung / Interviews zur Ideenvalidierung

Was Sie herausfinden sollten:

  • Ob die Social-Business-Idee ein reales Problem löst
  • Ob die Menschen interessiert, in der Lage und bereit sind, sie zu nutzen oder dafür zu bezahlen
  • Wer die tatsächlichen Nutznießer oder Kunden sind
  • Welche Preis-, Vertriebs- und Funktionspräferenzen sie haben
  • Feedback zu Ihrem Prototyp oder Ihrer Idee

Wie Sie Fragen entwickeln:

Beginnen Sie mit dem Verständnis des Problems und gehen Sie dann zu Produktausschuss, Verhaltensmustern und Wertwahrnehmung über.

Beispielfragen:

  1. Haben Sie [das Problem, das die Idee löst] schon einmal erlebt?
  2. Wie gehen Sie derzeit damit um?
  3. Was gefällt Ihnen an den aktuellen Lösungen, was gefällt Ihnen nicht?
  4. Wenn wir einen Dienst wie [kurze Idee] anbieten würden, würden Sie ihn nutzen?
  5. Welche Funktionen wären für Sie am nützlichsten?
  6. Wären Sie bereit, dafür zu bezahlen? Wenn ja, wie viel?
  7. Wo würden Sie diesen Dienst am liebsten nutzen (online, persönlich usw.)?
  8. Welche Bedenken hätten Sie hinsichtlich dieser Lösung?
  9. Wer könnte Ihrer Meinung nach noch davon profitieren?
  10. Wenn Sie eine Sache an der Idee ändern könnten, welche wäre das?
  1. Interviews mit Stakeholdern oder Experten

Was Sie herausfinden sollten:

  • Systemische Sichtweisen auf das soziale Problem
  • Hindernisse, Lücken oder Risiken für Ihre Idee
  • Rechtliche, logistische oder partnerschaftliche Überlegungen
  • Verfügbare Ressourcen für Sozialunternehmer
  • Beispiele für Erfolge/Misserfolge in diesem Bereich

Wie man Fragen entwickelt:

Konzentrieren Sie sich auf das Fachwissen und die Erfahrung der Stakeholder. Seien Sie respektvoll und klar. Halten Sie die Fragen strukturiert.

Beispielfragen:

  1. Was sind aus Ihrer Sicht die größten Lücken bei der Bewältigung von [soziales Problem]?
  2. Welche Unterstützungssysteme gibt es zur Lösung dieses Problems?
  3. Welche Rolle könnten Ihrer Meinung nach Sozialunternehmen hier spielen?
  4. Gibt es Vorschriften oder Risiken, die wir berücksichtigen sollten?
  5. Welche häufigen Fehler beobachten Sie bei jungen Unternehmern?
  6. Welche Partnerschaften oder Netzwerke wären für uns wertvoll?
  7. Gibt es Finanzierungs- oder Mentoring-Programme für solche Initiativen?
  8. Welche Fähigkeiten oder Eigenschaften machen ein Sozialunternehmen langfristig erfolgreich?
  9. Können Sie uns inspirierende oder gescheiterte lokale Beispiele nennen?
  10. Wäre Ihre Organisation offen für eine zukünftige Zusammenarbeit?
  1. Beispiele aus der Praxis und Erfolgsgeschichten
  2. Zugang zu Ressourcen (SE VET-Ergebnisse, Businessplan-Vorlage, Sonstiges)