Persönliche Reise für Lehrer/Mentoren

Inhalt

    1. Wie kann ich Studierende anleiten?
    2. Welche Fächer sind für die Vermittlung von sozialem Unternehmertum am wichtigsten?
    3. Wie unterrichtet man EntreComp-Kompetenzen?
    4. Ermutigen Sie die Schüler, Interviews durchzuführen (inklusive Fragebogenvorlage)
    5. Beispiele aus dem wirklichen Leben und Erfolgsgeschichten

Um Schüler für soziales Unternehmertum zu begeistern und sie dabei anzuleiten, reicht es nicht aus, nur Theorie zu vermitteln – es geht darum, Zielstrebigkeit, kritisches Denken, Kreativität und Engagement in der Praxis zu fördern.

Dieser Abschnitt bietet Ihnen als Lehrer oder Mentor in einer Berufsbildungseinrichtung einen schrittweisen Leitfaden, mit dem Sie soziales Unternehmertum in Ihren Unterricht, außerschulische Aktivitäten oder Mentorensitzungen integrieren können.

Unabhängig davon, ob Sie gerade erst anfangen oder bereits Initiativen pilotieren, finden Sie hier Tools, Beispiele und Methoden, die auf europäische Rahmenwerke, projektbasiertes Lernen und das EntreComp-Modell abgestimmt sind.

In diesem Abschnitt erfahren Sie:

    • Wie Sie Schüler dabei unterstützen können, ihre eigene soziale Mission zu entdecken und in die Tat umzusetzen
    • Gebrauchsfertige Schulungsaktivitäten, die in drei Ländern getestet und validiert wurden
    • EntreComp-Kompetenzen, die für die Schüler praktisch umsetzbar sind
    • Businessplan-CANVAS-Modelle – editierbar und mit klaren Erläuterungen
    • Für Schüler angepasste Marktforschungstechniken
    • Vorlagen für die Durchführung von Interviews mit echten Stakeholdern
    • Beispiele für SE/Projekte, die zu echten Lösungen für die Gemeinschaft geworden sind

In der beruflichen Bildung wandelt sich die Rolle des Lehrers. Heutzutage wird von Pädagogen erwartet, dass sie nicht mehr nur technischen Unterricht erteilen, sondern auch Innovationsdenken, Verantwortungsbewusstsein und bürgerschaftliches Engagement fördern. Um Schüler auf ihrem Weg zu sozialen Unternehmern zu begleiten, reicht es nicht aus, ihnen betriebswirtschaftliche Theorie beizubringen – vielmehr geht es darum, zielgerichtetes Denken anzuregen, praktische Experimente zu ermöglichen und berufliche Fähigkeiten mit gesellschaftlicher Wirkung zu verknüpfen.

Soziales Unternehmertum (SE) bietet Schülern die Möglichkeit, ihr praktisches Wissen – in den Bereichen Ingenieurwesen, Mechanik, Design oder IKT – einzusetzen, um ungedeckte Bedürfnisse der Gemeinschaft zu erfüllen. Als Lehrer/Mentor ist es Ihre Aufgabe, den Schülern dabei zu helfen, diese Verbindung herzustellen, indem Sie:

  1. SE als realistischen und erfüllenden Karriereweg darstellen,
  2. ihnen während des gesamten Lernprozesses Struktur und Motivation bieten,
  3. ihnen Werkzeuge, Sprache und Methoden an die Hand geben, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
 
 

So können Sie sie mithilfe bewährter Praktiken aus dem SEVET-Projekt anleiten:

 

A) Beginnen Sie mit Relevanz und Empathie

Beginnen Sie nicht mit Definitionen. Beginnen Sie mit dem, was wehtut.

Laden Sie Ihre Schüler dazu ein, darüber nachzudenken, was sie in ihrer lokalen Umgebung stört – Armut, marode Infrastruktur, Verschwendung, Diskriminierung. Helfen Sie ihnen dann, diese Dinge nicht nur als Probleme zu betrachten, sondern als Chancen für Innovationen.

  • Nutzen Sie Empathieübungen, um die Bedürfnisse betroffener Gruppen (z. B. ältere Menschen, Alleinerziehende, Menschen mit Behinderungen) zu erkunden.
  • Leiten Sie sie an, ihre lokale Gemeinschaft – Schulen, Unternehmen, Institutionen – zu kartieren, um zu sehen, wer von einer neuen Dienstleistung oder einem neuen Produkt profitieren könnte.
 
 

 

 

B) Positionieren Sie Ingenieurwesen als soziales Werkzeug

Beim Ingenieurwesen geht es nicht nur um Maschinen und Blaupausen – es geht darum, Probleme auf skalierbare, wirkungsvolle Weise zu lösen.

Helfen Sie den Schülern zu erkennen, wie ihre vorhandenen Kompetenzen (Design, Mechanik, IKT, elektrische Systeme) aus sozialer Perspektive neu angewendet werden können:

  1. Wie könnte ein 3D-gedrucktes Gerät die Rehabilitation unterstützen?
  2. Welche Energielösung könnte die Kosten für ländliche Haushalte senken?
  3. Wie könnten Sensoren zur Überwachung der Gesundheit oder Sicherheit eingesetzt werden?
 
 

 

 

C) Einführung in die SE-Denkweise über EntreComp

EntreComp bietet einen nichtlinearen, modularen Ansatz zum Aufbau unternehmerischer Fähigkeiten.

Überlasten Sie die Schüler nicht mit Theorie. Wählen Sie stattdessen 3–4 Kompetenzen pro Projektzyklus aus, zum Beispiel:

  1. Chancen erkennen – Probleme identifizieren, die es zu lösen lohnt.
  2. Mit anderen zusammenarbeiten – Projektteams bilden und leiten.
  3. Ressourcen mobilisieren – herausfinden, wer helfen kann und was benötigt wird.
  4. Ethisches und nachhaltiges Denken – Lösungen mit langfristigem Wert für die Gemeinschaft auswählen.
 

Setzen Sie diese in praktische Maßnahmen im Unterricht um, z. B.:

  1. Erstellen von personenbezogenen Bedarfsanalysen.
  2. Üben von Elevator Pitches.
  3. Analyse ethischer Dilemmata in der Wirtschaft.
 
 
 

 

 

D) Verwenden Sie die Learning-by-Doing-Methode

Ihre Rolle als Mentor besteht darin, zu unterstützen, nicht zu vorschreiben. Lassen Sie die Schüler die Führung übernehmen bei:

  1. Identifizierung von Problemen und betroffenen Gruppen.
  2. Entwerfen von Lösungsprototypen unter Verwendung des CANVAS-Modells.
  3. Sammeln von Feedback durch Umfragen oder Interviews.
  4. Präsentieren von Ideen und Lernen aus Kritik.
  5. Ermutigen Sie zu Versuch und Irrtum – Scheitern ist Teil der Innovation. Was zählt, sind Reflexion und Iteration.
 
 

 

 

E) Normalisierung der Konfrontation mit der realen Welt

Laden Sie nach Möglichkeit Gastredner ein, organisieren Sie Besuche bei Sozialunternehmen oder vereinbaren Sie Interviews mit Nutzern und Interessengruppen. Diese Momente durchbrechen die Blase des Klassenzimmers und wecken Motivation.

Sie können auch:

  1. Fallstudien aus dem SEVET-Projekt verwenden (im Handbuch und anderen relevanten Ressourcen enthalten).
  2. Die Schüler beauftragen, echte Interviews durchzuführen, wobei sie den SEVET-Fragebogen verwenden.
  1. Soziales Unternehmertum verstehen

 

Grundlegendes Bewusstsein dafür schaffen, was soziales Unternehmertum ist, wie es sich von herkömmlichen Geschäftsmodellen unterscheidet und warum es für die heutige soziale und wirtschaftliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung ist.

Definitionen und Merkmale des sozialen Unternehmertums

Soziales Unternehmertum bezeichnet die Anwendung unternehmerischer Prinzipien zur Organisation, Gründung und Leitung von Unternehmen, die sich der Lösung sozialer, kultureller oder ökologischer Probleme widmen. Im Gegensatz zu traditionellen Unternehmern, deren Fokus auf Gewinnmaximierung liegt, legen soziale Unternehmer den Schwerpunkt auf soziale Auswirkungen und systemische Veränderungen.

Sie kombinieren Innovation, Einfallsreichtum und die Suche nach neuen Möglichkeiten, um tief verwurzelte Probleme wie Armut, Ausgrenzung, Bildungslücken oder Umweltzerstörung anzugehen.

 

 

Die Sozialwirtschaft: Grundsätze und Akteure

Die Sozialwirtschaft besteht aus Einrichtungen wie Genossenschaften, Gegenseitigkeitsgesellschaften, Vereinen, Stiftungen und Sozialunternehmen. Diese Akteure:

  1. verfolgen eher ein soziales Ziel als Gewinnstreben
  2. reinvestieren Überschüsse, um ihre Mission zu erfüllen
  3. fördern demokratische Regierungsführung und Inklusion
 

Zu den wichtigsten Interessengruppen gehören:

  1. Zivilgesellschaft
  2. Behörden
  3. Lokale Gemeinschaften
  4. Die Begünstigten selbst

 

 

 

Werte und Ethik bei unternehmerischen Entscheidungen

Soziales Unternehmertum orientiert sich an Werten wie Solidarität, Gerechtigkeit, Teilhabe und Umweltverantwortung. Ethische Führung spielt eine entscheidende Rolle für die Aufrechterhaltung von Vertrauen, Transparenz und Rechenschaftspflicht innerhalb sozialer Unternehmen. Diese Werte prägen auch die Einstellungspraktiken, Lieferketten und die Gestaltung von Dienstleistungen.

 

 

Rechtsstatus sozialer Unternehmen (allgemeiner Überblick)

In Europa gibt es keine einheitliche rechtliche Definition für Sozialunternehmen. Die meisten Länder bieten jedoch Anerkennung durch folgende Formen:

  1. Gemeinnützige Formen mit Rechte zur Ausübung einer wirtschaftlichen Tätigkeit
  2. Hybridmodelle (z. B. Gesellschaften mit beschränkter Haftung und sozialer Mission)
  3. öffentlich-privaten Sozialpartnerschaften
  4. Die rechtliche Anerkennung ist oft mit bestimmten Verpflichtungen verbunden, wie z. B. der Reinvestition von Gewinnen oder der Berichterstattung über soziale Auswirkungen.
 
 

 

Identifizierung der Bedürfnisse der Gemeinschaft

 

Den Schülern helfen, ein Bewusstsein für reale soziale Probleme zu entwickeln und zu verstehen, wie diese Probleme mit potenziellen unternehmerischen Lösungen in Verbindung gebracht werden können.

  • Problemkartierung: Die Schüler werden dazu angeregt, Probleme in ihrem lokalen Umfeld zu identifizieren (z. B. Jugendarbeitslosigkeit, digitale Ausgrenzung, ökologische Zerstörung).
  • Einbeziehung von Interessengruppen: Durch die Zusammenarbeit mit Akteuren aus der Gemeinschaft, NGOs und lokalen Behörden lernen die Schüler die Komplexität sozialer Herausforderungen zu verstehen und vielfältige Erkenntnisse zu sammeln.
  • Empathie und gemeinsame Gestaltung: Lösungen nicht nur für, sondern mit der Gemeinschaft entwickeln. Dies fördert das Vertrauen und stellt sicher, dass echte Bedürfnisse berücksichtigt werden.

Tool: Problembaum & Lösungsfindungsübung

 

 

  1. Geschäftsmodell und Planung (CANVAS)
 

Den Studierenden ein strukturiertes Tool an die Hand geben, mit dem sie ihre Ideen in die Tat umsetzen können, und zwar mithilfe einer an die soziale Mission angepassten Version des CANVAS-Geschäftsmodells.

  • Wertversprechen: Welches soziale Problem lösen Sie? Für wen?
  • Kundensegmente: Definieren Sie sowohl die Begünstigten als auch die zahlenden Kunden (können unterschiedlich sein).
  • Wichtige Partner und Interessengruppen: Wer hilft Ihnen dabei, die soziale Wirkung zu erzielen?
  • Einnahmen und Wirkung: Wie wird sich das Unternehmen selbst tragen und gleichzeitig seine Mission erfüllen?

Tool: Bearbeitbare CANVAS-Vorlage mit Hinweisen

 

 

  1. Marktforschung für soziale Wirkung

 

Um den Lernenden zu helfen, die Bedeutung der Marktvalidierung zu verstehen und sicherzustellen, dass ihr soziales Unternehmen einer realen Nachfrage entspricht.

  • Nutzerforschung: Umfragen, Interviews, Fokusgruppen
  • Validierungswerkzeuge: SEVET-Fragebögen, die auf Berufsbildungsstudierende und KMU zugeschnitten sind
  • Stakeholder-Mapping: Einfluss und Interessen der Akteure im Ökosystem verstehen
  • Wettbewerbsanalyse: Herausfinden, wer sonst noch versucht, dieses Problem zu lösen, und wie Sie sich davon unterscheiden

Aktivität: Führen Sie mindestens 3 Stakeholder-Interviews durch (Beispielfragen)

 

 

  1. Rechtliche und institutionelle Aspekte

 

Vermitteln Sie den Studierenden Kenntnisse über rechtliche Strukturen und institutionelle Ökosysteme, die soziales Unternehmertum unterstützen.

  • Unternehmensformen: NGOs mit einkommensschaffenden Aktivitäten, Genossenschaften, gemeinnützige Gesellschaften mit beschränkter Haftung usw.
  • Unterstützung auf nationaler Ebene vs. EU-Ebene: Einige Länder bieten Rechtsstatus, Finanzmittel oder Steuervorteile.
  • Compliance und Berichterstattung: Rechtliche Verpflichtungen, z. B. Berichte über soziale Auswirkungen.
  • Regulatorische Trends: Europäische Säule sozialer Rechte und Europäischer Aktionsplan für die Sozialwirtschaft.
 

 

  1. Finanzielle Nachhaltigkeit und Finanzierung

 

Vermitteln Sie, wie Sozialunternehmen sich finanziell tragen können und gleichzeitig Wirkung erzielen.

  • Einnahmemodelle: Arbeitseinkommen, Zuschüsse, Spenden, gemischte Modelle
  • Finanzierungsquellen: EU-Programme (Erasmus+, Horizon Europe), nationale SE-Programme, Stiftungen
  • Budgetierung: Abstimmung der Kosten auf die sozialen Ziele
  • Messung der Wirkung: Grundlagen des SROI (Social Return on Investment)

Tools: Arbeitsblatt zur Budgetierung

 

 

  1. Projektmanagement und -umsetzung

 

Entwickeln Sie die für die Einführung und Verwaltung von Sozialunternehmensprojekten erforderlichen Planungs-, Umsetzungs- und Führungskompetenzen.

  • Zielsetzung: Verwenden Sie SMART-Ziele, um den Zweck zu verdeutlichen
  • Projektstrukturpläne: Aufgaben, Zeit und Verantwortlichkeiten planen
  • Teamrollen: Aufgaben zuweisen, Burnout vermeiden
  • Überwachung und Anpassung: KPIs festlegen und anhand der Ergebnisse anpassen

 

Tool: Gantt-Diagramm-Vorlage

 

 

 

  1. Soft Skills und Führungsqualitäten

 

Entwickeln Sie persönliche und zwischenmenschliche Fähigkeiten, die erforderlich sind, um ein Sozialunternehmen voranzubringen.

  • Empathie und Kommunikation: Entscheidend für die Arbeit mit unterschiedlichen Gemeinschaften
  • Zusammenarbeit: Sektorübergreifende Zusammenarbeit mit öffentlichen/privaten Akteuren
  • Anpassungsfähigkeit: Umgang mit Unsicherheit und begrenzten Ressourcen
  • Führungsstile: Ethische, integrative, partizipative Führungsmodelle

Referenz: EntreComp-Rahmenwerk für transversale Kompetenzen

 

 

 

  1. Bewertung und Präsentation

 

Helfen Sie den Studierenden, ihr Lernen zu bewerten, ihr Geschäftskonzept zu verfeinern und Selbstvertrauen für die öffentliche Präsentation zu gewinnen.

  • Vorbereitung der Präsentation: Erstellung einer überzeugenden Präsentation für ein Sozialunternehmen
  • Präsentationsfähigkeiten: Klarheit, Storytelling, visuelle Hilfsmittel
  • Reflexive Praxis: Selbstbewertung von Wachstum und Motivation
  • Feedback: Lernen, Feedback von Gleichaltrigen und Experten zu geben und anzunehmen

Aktivität: Organisieren Sie einen kleinen „SE Pitch Day”

Berufsbildungslehrern praktische Strategien und Methoden an die Hand geben, um das EntreComp-Rahmenwerk in die Ausbildung zum sozialen Unternehmertum zu integrieren und die Schüler dabei zu unterstützen, eine unternehmerische Denkweise und Fähigkeiten zu entwickeln, die auf die Herausforderungen des realen Lebens abgestimmt sind.

 

 

  1. Was ist EntreComp?

Das von der Europäischen Kommission entwickelte EntreComp-Rahmenwerk definiert unternehmerische Kompetenz als die Fähigkeit, Ideen und Chancen zu nutzen, um Wert für andere zu schaffen. Es umfasst 15 Kompetenzen, die in drei Bereiche unterteilt sind:

  1. Ideen und Chancen
  2. Ressourcen
  3. Umsetzung

Diese gelten für alle Lebensbereiche – persönlich, bürgerlich, beruflich und geschäftlich – und sind für soziales Unternehmertum, bei dem die Wertschöpfung sozial orientiert ist, von großer Bedeutung.

 

 

  1. Wie man EntreComp in der beruflichen Bildung unterrichtet

 

  • Kompetenzbasiertes Lernen
  • Wechseln Sie von der Wissensvermittlung zum aktiven Lernen.
  • Strukturieren Sie Aktivitäten rund um die EntreComp-Kompetenzen.
  • Bewerten Sie nicht nur, „was die Schüler wissen”, sondern auch, „was sie mit ihrem Wissen tun können”.
  •  
  • Nutzen Sie reale soziale Herausforderungen
  • Bitten Sie die Schüler, lokale soziale Probleme zu identifizieren und mithilfe von EntreComp gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
  • Konzentrieren Sie sich darauf, Wert für andere zu schaffen, was das Wesen des sozialen Unternehmertums ausmacht.
  •  
  • Betten Sie Soft Skills in jede Unterrichtsstunde ein

Jede EntreComp-Kompetenz umfasst Soft Skills wie:

  • Kreativität (Entwickeln Sie neue Ideen zur Lösung sozialer Probleme)
  • Vision (Stellen Sie sich eine bessere Zukunft für eine Gemeinschaft vor)
  • Ethisches und nachhaltiges Denken (Richten Sie Geschäftspläne auf langfristige Auswirkungen aus)

Verwenden Sie Rollenspiele, Geschichtenerzählen und Interviews mit Sozialunternehmern, um diese zu veranschaulichen.

  • Projektbasiertes Lernen (PBL)
  • Organisieren Sie den Lernprozess um ein von den Schülern geleitetes Projekt, z. B. die Erstellung eines kleinen Sozialunternehmensplans.
  • Leiten Sie die Schüler an, Kompetenzen wie die folgenden anzuwenden:
    • Zusammenarbeit mit anderen
    • Initiative ergreifen
    • Ressourcen mobilisieren

 

Referenzen: SEVET EntreComp-Lehrbuch

Studierende dabei anzuleiten, reale Probleme zu untersuchen, ihre Ideen zu validieren und die Bedürfnisse der Gemeinschaft durch strukturierte Interviews zu verstehen. Interviews sind eine der effektivsten Methoden, um Empathie zu wecken, ungedeckte Bedürfnisse zu entdecken und sinnvolle Ideen für soziales Unternehmertum zu entwickeln.


Warum Interviews?

Interviews sind eines der direktesten, menschenzentrierten Forschungsinstrumente im sozialen Unternehmertum. Sie helfen Studierenden dabei:

  • die tatsächlichen Bedürfnisse der Gemeinschaft zu verstehen
  • ihre Ideen zu validieren
  • potenzielle Begünstigte und Unterstützer zu identifizieren
  • Geschäftsmodelle auf der Grundlage realer Erkenntnisse zu verbessern



  1. Interviews zur Identifizierung von Problemen in der Gemeinschaft

Was Sie herausfinden sollten:

  1. Mit welchen sozialen Problemen sind die Menschen täglich konfrontiert?
  2. Was sind die Ursachen für diese Probleme?
  3. Wer ist am stärksten betroffen und in welcher Weise?
  4. Welche bestehenden oder gescheiterten Lösungen gibt es?
  5. Wie groß ist die Bereitschaft der Menschen, sich für Veränderungen zu engagieren?

So entwickeln Sie Fragen:

Konzentrieren Sie sich auf offene, einfühlsame Fragen im Stil einer Erzählung. Vermeiden Sie Ja/Nein-Fragen. Ermutigen Sie die Teilnehmer, Erfahrungen auszutauschen.

Beispielfragen:

  1. Was sind derzeit die größten Herausforderungen in Ihrer Gemeinde?
  2. Können Sie mir von einer Situation erzählen, in der dieses Problem Sie oder jemanden, den Sie kennen, betroffen hat?
  3. Wie wirkt sich dieses Problem auf Ihr tägliches Leben aus?
  4. Wer leidet Ihrer Meinung nach am meisten unter diesem Problem?
  5. Was sind Ihrer Meinung nach die Ursachen?
  6. Haben Sie Versuche gesehen, das Problem zu lösen? Haben diese funktioniert?
  7. Wie würde für Sie eine ideale Lösung aussehen?
  8. Wer sollte für die Lösung dieses Problems verantwortlich sein?
  9. Welche Fähigkeiten oder Ressourcen fehlen den Menschen in Ihrer Gemeinde, um dieses Problem zu lösen?
  10. Würden Sie eine von der Gemeinde initiierte Initiative zur Lösung dieses Problems unterstützen oder sich daran beteiligen?



  1. Marktforschung / Interviews zur Validierung von Ideen

Was Sie herausfinden sollten:

  • Löst die Social-Business-Idee ein reales Problem?
  • Sind die Menschen interessiert, in der Lage und bereit, sie zu nutzen oder dafür zu bezahlen?
  • Wer sind die tatsächlichen Begünstigten oder Kunden?
  • Welche Preis-, Vertriebs- und Funktionspräferenzen haben sie?
  • Feedback zu Ihrem Prototyp oder Ihrer Idee

Wie Sie Fragen entwickeln:

Beginnen Sie mit dem Verständnis des Problems und gehen Sie dann zu Produktpassung, Verhaltensmustern und Wertwahrnehmung über.

Beispielfragen:

  1. Haben Sie schon einmal [das Problem, das die Idee lösen soll] erlebt?
  2. Wie gehen Sie derzeit damit um?
  3. Was gefällt Ihnen an den aktuellen Lösungen, was gefällt Ihnen nicht?
  4. Wenn wir einen Service wie [kurze Idee] anbieten würden, würden Sie ihn nutzen?
  5. Welche Funktionen wären für Sie am nützlichsten?
  6. Wären Sie bereit, dafür zu bezahlen? Wenn ja, wie viel?
  7. Wo würden Sie diesen Dienst bevorzugt nutzen (online, persönlich usw.)?
  8. Welche Bedenken hätten Sie hinsichtlich dieser Lösung?
  9. Wer könnte Ihrer Meinung nach noch davon profitieren?
  10. Wenn Sie eine Sache an der Idee ändern könnten, welche wäre das?



  1. Interviews mit Stakeholdern oder Experten

Was Sie herausfinden sollten:

  • Systemische Sichtweisen auf das soziale Problem
  • Hindernisse, Lücken oder Risiken für Ihre Idee
  • Rechtliche, logistische oder partnerschaftliche Überlegungen
  • Verfügbare Ressourcen für Sozialunternehmer
  • Beispiele für Erfolge/Misserfolge in diesem Bereich

So entwickeln Sie Fragen:

Konzentrieren Sie sich auf das Fachwissen und die Erfahrung der Interessengruppe. Seien Sie respektvoll und klar. Halten Sie die Fragen strukturiert.